Praxismanagement

Die zwei häufigsten Dokumentationsfehler – Wirtschaftliche Risiken in der Praxis

Wenn Moni ihre Abrechnungsseminare und unsere Webinare hält, stellt Sie euch eine Frage:

Womit verdient Ihr Euer Geld in der Praxis?

Richtig: mit Dokumentation, denn was nicht dokumentiert ist, ist de facto auch nicht da.

§ 295 SGB V: Verpflichtung des Vertragszahnarztes, „…die von ihm erbrachten Leistungen“ aufzuzeichnen und zu übermitteln.

Dokumentation ist zeitintensiv und wird in vielen Praxen nebensächlich behandelt – gerade in Zeiten von Fachkräftemangel wird jede Arbeitskraft wertschöpfend benötigt. Dokumentation wird erst im Praxisalltag gelernt, so nebenbei in der Ausbildung und leider bleibt auch hier wenig Zeit für das Thema. Unzureichende Dokumentation durch vermeintlichen Zeitmangel im Praxisalltag, kostet Euch am Ende viel mehr Eurer wertvollen Zeit.

Ist es nicht viel mehr so? Dokumentation erfolgt nicht immer direkt nach der Behandlung oder nur flüchtig. Wird dann etwas vergessen, muss nachfragt und der Fall geprüft werden – dadurch geht viel mehr Zeit verloren. Je später dokumentiert wird, desto eher besteht die Gefahr, dass wichtige Fakten auf Grund der Vielzahl der zu behandelnden Patienten nicht mehr präsent sind und damit der Beweiswert der Dokumentation sinkt.

Tipp 1: Stimmt Euer Zeitmanagement generell? Wie lange dauert eine 01 bei Euch? Messt die Zeit inkl. Dokumentation. Dies sollte für die Hauptbehandlungsleistungen erfolgen und auf Basis dieser Zeit kalkuliert ihr GOZ-Preise und habt bei BEMA die Zeit fest im Blick. Nicht trödeln.

Tipp 2: Nehmt Euch einen Tag in der Praxis raus und legt Leistungsketten im System an. Die Zeit habt ihr schneller wieder raus, als ihr glaubt.

Tipp 3: Erarbeitet Dokumentationsvorlagen vorab oder ruft uns an, wie helfen Euch dabei.

In unseren Seminaren gehen wir immer auf die Kosten von Behandlungen ein: Die Materialkosten sind deutlich geringer als die Personalkosten, dass heißt Zeit ist Geld und damit das höchste Kapital:

Wir haben für Euch die zwei häufigsten Dokumentationsfehler in den Praxen zusammengetragen:

1. Befundaufnahme/Routineuntersuchung in Zusammenhang mit der Ä1.

Viele rechnen die Ä1 ab, obwohl die 01 fällig ist, um in der nächsten Sitzung die 01 abzurechnen.

Vorsicht: Die 01 hat immer Vorrang vor der Ä1, es sei denn, es handelt sich um eine Notfallbehandlung. Außerdem ist bloße Dokumentation der „Ä1“ ohne Inhalt der Beratung ist unzureichend.

Richtig: Einmal im Kalenderhalbjahr ist die 01 fällig und abzurechnen, wenn der Patient im Recall ist. Der Mindestabstand zwischen zwei 01 beträgt vier Monate.

Mit Dentability die 01 richtig dokumentieren:

  1. Systematische Schleimhautuntersuchung – liegt eine Mundschleimhauterkrankung vor ja/nein, wenn ja, welche?
    Tipp: Wenn hier nichts dokumentiert wird, kann später keine Mu abgerechnet werden!
  2. Inspektion der Lippen
  3. Eingehende Untersuchung zur Feststellung von Zahn-, Mund- und Kieferkrankheiten

Tipp: Sobald bei Kindern ein erhöhtes Kariesrisiko dokumentiert wird, kann man einige FU und IP-Leistungen häufiger abrechnen, also denkt an die Erhebung des dmft-Index!

2. Prophylaxe – die Zähne sind sauber und die Dokumentation?

Dokumentation der Prophylaxe:

  • Mundspülung
  • Zähne gereinigt
  • ID-Pflege
  • Fluoridierung

Auszug aus der Dokumentation á la Dentability im Überblick:

  • Aktuelle Anamnese vorhanden: ja/nein
  • Extraorale Auffälligkeiten?
  • Intraorale Auffälligkeiten?
  • Mundhygienestatus:
  • Zahnerhaltungstherapie nach Guided Biofilm Management
  • Häusliche Mundhygiene?
  • Habits?
  • Aufklärung, z. B. Gingivitis, Recall, Kosten, NEUER Termin

Jennis Tipp: Ende der Doku immer NEXT-> Was soll beim nächsten Termin genau gemacht werden und wann. Erleichterung bei Behandlerwechsel und beim Folgetermin muss nicht die ganze Doku erneut gelesen werden.

Joanas Tipp: Zeit/Dauer der Behandlung mit eintragen+ Kürzel des Behandlers und bei 01 der Assistenz, falls Rückfragen zum Behandlungsfall sind oder der Patienten nach Preis-Leistung/Zeit PZR fragt.

Dokumentation wird erst dann ein Thema bei Regress oder in der Wirtschaftlichkeitsprüfung – nicht selten mit finanziellen Einbußen.

Gern kommen unsere Trainer Jenni und Joana zu Euch in die Praxis und bauen mit Euch die Prophylaxe auf!

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